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1. Das Deutsche Reich - S. 253

1901 - Langensalza : Beyer
13. Die Staaten Mitteldeutschlands. 253 Darbietung: I. Stück: Die Staaiengrnppen Mittelöeutfchlanös. Die Staatenkarte Mitteldeutschlands weist eine bedeutende Mannig- faltigkeit auf. Es haben sich hier eine große Anzahl deutscher Staaten im mitteldeutschen Berglande entwickelt. Die meisten Staaten Mitteldeutschlands nehmen aber einen kleinen Flächenraum ein. Mitteldeutschland kann daher als das Gebiet der deutschen Kleinstaaten bezeichnet werden. Die Staaten sind ungleichmäßig auf die einzelnen Landschaften verteilt. Den Westen und Osten Mitteldeutschlands bilden Teile Preußens, das alle deutschen Staaten an Größe übertrifft und darum als die deutsche Vormacht bezeichnet werden kann. Die beiden mittleren Landschaften Mitteldeutschlands dagegen sind politisch vielfach gegliedert; die reichste Gliederung weist die Landschaft Obersachsen aus. Die Staaten Mitteldeutschlands lassen sich demnach in drei Gruppen teilen: 1. Die Elbstaaten Mitteldeutschlands, 2. die Weser- staaten Mitteldeutschlands, 3. die Landesteile der deutschen Vormacht. Ii. Stück: Die Elbstaaten Mttelöentschlanös- Äas Königreich Sachsen- Ziel: Der Industrie- und Handelsstaat im Elbegebiet. I. Welcher Staat Mitteldeutschlands kann als Industrie- und Handelsstaat des Elbegebiets bezeichnet werden? Der Industrie- und Handelsstaat im Elbegebiet Mitteldeutschlands ist das Königreich Sachsen, das sich zu beiden Seiten der mittleren Elbe aus- breitet und von Preußen, Böhmen, Bayern, Reuß ä. L., Reuß j. L. und Sachsen-Altenburg eingeschlossen wird. 3. Welche Gebiete Mitteldeutschlands nimmt das Königreich Sachsen ein? Das Königreich Sachsen umfaßt den Südosten der Landschaft Ober- fachsen. Es nimmt den ganzen Nordabhang des sächsischen und Lausitzer Berglandes und den südlichen Teil der sächsischen und Lausitzer Ebene ein. 3. Warum müssen wir das Königreich Sachsen zu den Elbstaaten rechnen? Das Königreich Sachsen breitet sich zu beiden Seiten der mittleren Elbe aus und wird durch diese in eine größere West- und eine kleinere Ost- Hälfte geteilt. Alle Gewässer Sachsens (Welche?) fließen zur Elbe hin; nur der äußerste Südosten des Landes sendet sein Wasser durch die Neiße zur Oder hin.

2. Das Deutsche Reich - S. 256

1901 - Langensalza : Beyer
256 H. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Das Herzogtum Sachsen-Kobnrg-Gotha besteht aus zwei ge- trennten Gebietsteilen. Das größere Gebiet, das am Nordabhange des Thüringer Waldes liegt, umfaßt das Herzogtum Gotha. Das kleinere Ge- biet umfaßt das Herzogtum Koburg und liegt am Südwestabhange des Thüringer Waldes. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen besteht aus einem Hauptteile und mehreren kleineren Landstrecken. Der Hauptteil liegt am Südwest- abhange des Thüringer Waldes, den er in einem weiten Bogen umschließt. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg besteht aus zwei getrennten Gebietsteilen. Der Ostkreis liegt zu beiden Seiten der mittleren Pleiße, während der Westkreis von der mittleren Saale durchströmt wird. sachliche Vertiefung: Warum führen diese Staaten wohl alle den Namen Sachsen? Die Länder gehörten vor 400 Jahren alle zu dem Kurfürstentums Sachsen, das damals fast die ganze Landschaft Ober- sachsen umfaßte. In der Geschichte vom Prinzeuraube haben wir den mächtigen Kurfürsten Friedrich den Sanftmütigen erwähnt, dessen Söhne Ernst und Albert durch Kunz von Kaufuugeu vom Altenburger Schlosse entführt wurden. Diese beiden teilten nach ihres Vaters Tode das Land und so entstand ein ernestinisches und ein albertinisches Sachsen. Thüringen gehörte zu dem ersteren. 60 Jahre später verloren die Kurfürsten den größten Teil ihres Landes. Dieser kam an das albertinische Sachsen. Den Nachkommen Johann Friedrichs d. Großmütigen blieben nur einige Besitzungen in Thüringen. Wie kommt es aber, daß diese Länder so zerstückelt sind? Die einzelnen Gebiete sind in früherer Zeit mehrfach geteilt worden. Da- durch entstanden eine ganze Reihe von kleinen Staaten. Später wurden einzelne Gebiete wieder vereinigt, weil verschiedene Linien ausstarben. Die letzte Teilung fand im Jahre 1326 statt. Durch diese wurde der gegen- wärtige Zustaud geschaffen. Welchen Einfluß hat dies auf die wirtschaftlichen Verhält- nisse ausgeübt? Die wirtschaftlichen Verhältnisse in den einzelnen Landes- teilen sind sehr verschieden. Manche Landesteile (z. B. das Eisenacher Ober- land, das Meininger Oberland u. s. w.) sind arme Gegenden, manche Landes- teile zeichnen sich durch großen Wohlstand aus. (Altenburger Ostkreis u. s. w.) Welche Reihenfolge nehmen die sächsischen Lande hinsichtlich ihrer Größe ein? Sachsen-Weimar (3615 qkm), Sachsen-Meiningen (2468 qkm), Sachsen - Koburg - Gotha (1957 qkm), Sachsen-Altenburg (1324 qkm).1) Welche Verschiedenheiten weisen die Staaten hinsichtlich ihrer Volksdichte auf? Am dichtesten besiedelt ist Sachsen-Altenburg (150 Bewohner auf 1 qkm), am schwächsten besiedelt ist Sachsen-Weimar (95). Worin ist diese Verschiedenheit begründet? Natur der ein- zelnen Landesteile; Verschiedenheit in den Erwerbsquellen u. s. w. i) Die Zahlen sind nicht zu geben; die Größe ist vielmehr im Vergleich zum Heimatlande festzustellen.

3. Das Deutsche Reich - S. 262

1901 - Langensalza : Beyer
262 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. tümeru Lippe, dem Herzogtum Braunschweig, dem Fürstentum Waldeck und der Provinz Hesfen-Nassau eingeschlossen wird. 2. Welchen Landschaften gehört die Provinz Westfalen an? Die Provinz Westfalen gehört drei natürlichen Landschaftsgebieten au. Das ganze Gebiet südlich der Lippe umfaßt den nordöstlichen Teil des rheinischen Schiesergebirges, der östliche Teil gehört zum Weserberglande, während der nördliche Teil den Südwesten Niedersachsens einnimmt. Vom rheinischen Schiefergebirge gehören der Provinz Westfalen der größte Teil des Sauerlands mit dem Haarstrang an; vom Weserbergland umsaßt die Provinz das Egge- gebirge und Teile des Teutoburger Waldes und des Wieheugebirges, während von der Landschaft Niedersachsen die Münsterbucht der Provinz einbezirkt ist. 3. Inwiefern ist Westfalen Preußens westliche Schatzkammer? a) Reich ist die Provinz Westfalen an Bodenschätzen. Unerschöpfliche Kohlenlager sinden sich im südwestlichen Teile der Provinz, in den Gebieten der Ruhr und Lippe. Mittelpunkt dieses großen Kohlengebiets ist die Stadt Dortmund. Auch im Teutoburger Wald und im Wieheugebirge stnden sich ergiebige Kohleulager. (Ibbenbüren und Münden.) Die Ausbeute der Kohlenzechen betrügt ca. 30 Mill. Tonnen, die einen Wert von ca. 250 Mill. Mark repräsentieren. -— Ergiebige Eisenlager finden sich im Siegerlande. (Ausbeute über 1 Mill. Tounen im Werte von 10 Mill. Mark.) — Zink- und Bleierze werden in der Gegend von Iserlohn ge- graben. — Ebenso birgt der Boden Silber- und Kupfererze. d) Reich ist die Provinz auch an Mineralquellen. Die bedeutendsten sind die zu Lippspringe und Oeynhausen. c) Westfalen befitzt auch eiueu großen Reichtum an Waldungen. Be- sonders waldreich sind die gebirgigen Teile. ä) Westfalen ist endlich auch ein reiches Ackerbaugebiet, das hinsichtlich seiner Fruchtbarkeit zu den ertragreichsten Gegenden Preußens gehört. Be- deutende Fruchtbarkeit herrscht im Münsterlande, in der Warburger Börde au der Diemel und im Wefer-Sonnenthal. e) Reich ist die Landschaft infolgedessen an Erwerbsquellen. Hoch ent- wickelt ist in Westfalen die Großindustrie. Im Ruhrgebiete blüht die Me- talliudustrie, in der Gegend des Teutoburger Waldes hat die Leiueuiudustrie weite Verbreitung gefunden. Im Ruhrgebiet und im Sauerlande herrschen Bergbau und Hüttenbetrieb vor, während im Münsterlande und im Weser- gebiet Ackerbau und Viehzucht in großem Umfange betrieben werden. f) Reich ist Westfalen an volkreichen Orten. Sachliche Vertiefung: Woher hat die Provinz ihren Namen? In- wiefern gehört sie zu den Jndustriebezirken Deutschlands? Warum hat sich die Industrie hier so stark entwickelt? Worin ist der Kohlen- und Erz- reichtum begründet? Warum hat sicb besonders die Eisen- und Leinen- industrie entwickelt? Welche Städte find besonders berühmt und wodurch? Wie kommt es, daß in Westfalen auch Ackerbau und Viehzucht auf hoher

4. Das Deutsche Reich - S. 270

1901 - Langensalza : Beyer
270 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. haben die einzelnen Landschaften in Besitz genommen? Welche Eigentümlich- keiten treten hervor? Inwiefern ist das Volkswesen in den einzelnen Land- schaften gegenseitig beeinflußt worden? (Anlage der Ortschaften, Bauart der Häuser, Mundart ?e.) b) Viele selbständige Staaten haben sich in dem mitteldeutschen Berg- lande entwickelt. Die Mehrzahl derselben sind Kleinstaaten. Diese haben sich insbesondere in den drei mittleren Landschaften ausgebreitet; die beiden Grenzlandschaften im Osten und Westen bilden in ihrer Gesamtheit Gebiete eines Großstaates. Ausammenfassung: Mitteldeutschland, eine politische Mannig- faltig kei t. Mehrere deutsche Volksstämme haben die einzelnen Land- fcha ftsg eb i et e Mitteldeutschlands besiedelt, und' zahlreiche Staaten haben sich innerhalb derselben entwickelt. Hi. Mitteldeutschland, eine wirtschaftliche Mannigfaltigkeit. a) Mannigfaltig find die Siedelungsverhältniffe. Die Landschaften Mitteldeutschlands weisen neben dichtbevölkerten Strichen auch schwachbesiedelte Gegenden anf. Überall finden sich neben Einzelgehöften große Ortschaften, neben großen Industriestädten und Fabrikdörfern kleine Landstädte und Bauerndörfer. Insgesamt zählen wir 16 Großstädte (Welche?), 17 große Mittelstädte (über 50 090) und 33 Mittelstädte (über 20 000), während ca. 150 Orte mehr als 10 000 Einwohner aufweisen. Vergleich mit Süddeutschland. b) Mannigfaltig sind die Erwerbsverhältniffe in den einzelnen Landschaften Mitteldeutschlands. Alle Berufsarten sind vertreten, und die Hanpterwerbszweige sind in allen Landschaften zu hoher Blüte gelangt. Da hat neben der Landwirtschaft, deren verschiedene Zweige allenthalben reich entwickelt sind, die Forstkultur eine große Ausdehnung erlangt; neben dem Bergbau und Hüttenwesen hat die Industrie die mannigfaltigste Ausgestaltung erfahren und kein Zweig derselben ist hier uuvertreteu. Auch der Handel hat einen großen Aufschwung genommen. c) Mannigfaltig ausgestaltet sind endlich die Verkehrsverhältnisse. Heer- straßen und Haupteisenbahnen, welche die einzelnen Landschaften durchziehen. Mittelpunkte derselben. Schiffahrtsstraßen.x) Zusammenfassung: Mitteldeutschland, eine wirtschaftliche Mannigfaltigkeit. a) Zahlreiche städtische und ländliche Siedelungen von der verschiedensten Größe sind in den mitteldeutscheu Land- schaften und Staaten emporgeblüht. b)Alle B erufszweige des deutscheu Volkes iusouder- heit Landwirtschaft, Bergbau, Industrie und Handel, haben in den mitteldeutschen Landschaften eine vielseitige Aus- gestaltuug erfahren und eine hohe Entwicklungsstufe erreicht. x) Es ist selbstverständlich, daß bei diesen abschließenden Betrachtungen immer Vergleiche gezogen werden müssen. In erster Linie sind die Einzelgebiete Mittel- dentschlands untereinander zu vergleichen; zum andern müssen auch die früher be- handelten Gebiete Süddeutschlands vergleichsweise herangezogen werden.

5. Das Deutsche Reich - S. 355

1901 - Langensalza : Beyer
17. Die Staaten Norddeutschlands. 355 2. Inwiefern kann Ost- und Westprcußeu als das große Niede- ruugsgebiet bezeichnet werden? Die Provinzen Ost- und Westpreußen umfassen den östlichen Teil des ostelbischen Tieflandes, der von dem preußischen und einem Teile des Pom- merschen Landrückens durchzogen wird. Zwischen diese beiden Landrücken eingelagert ist die obere und untere Weichselniederung, die sich längs der Küste und des Landrückens nach Nordosten erstreckt und als Pregel- und Memelniedernng fast den ganzen Norden einnimmt. Das ganze Gebiet ist nur wenig höher als der Meeresspiegel und eben wie der Tisch, nur nach dem Innern zu steigt es etwas höher an und wird wellig. Der Boden besteht aus dunklem, sehr fruchtbarem Schlammboden. Zahlreiche Wasser- straßen und Gräben, die vielfach von hohen Dämmen eingeschlossen sind, durchfurchen die weiten Ebenen. Hinter den Dammbauten ziehen sich oft lange Reihen niedriger Weidenbüsche hin. 8. Welchen Einfluß hat dies auf die Gestaltung der Wirtschaft- lichen Verhältnisse ausgeübt? a) Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Was wird besonders erbaut? Welche Zweige der Viehzucht? b) Die Landschaften sind schwach besiedelt. c) Mit Ausnahme der Küstenorte weisen beide Provinzen nur kleine Ackerbaustädte und kleine Mittelstädte ans. Welche? Zusammenfassung: Die Provinzen Ost- und Westpreußen. Iii. Stück: Überblick über das Königreich Preußen. Ziel: Warum wir das Königreich Preußen als die deutsche Vormacht bezeichnen können. 1. Welche Gebiete Deutschlands umsaht das Königreich Preußen? a) Das Königreich Preußen umsaßt den größten Teil des norddeutschen Tieflandes. Hier breiten sich die preußischen Tieflandsprovinzen Hannover, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Posen, Pommern, West- und Ostpreußen aus. b) Das Königreich Preußen nimmt den größten Teil des mitteldeutschen Gebirgslandes ein; denn hier breiten sich die Rheinprovinz, Westfalen, Hessen-Nassan, Sachsen und Schlesien aus. c) Auch an dem südwestdeutschen Becken hat Preußen Anteil; denn hier liegen die Hohenzollernschen Lande. 3. Inwiefern kann Preußen als die deutsche Vormacht bezeichnet werden? a) Preußen ist unter allen deutschen Staaten der größte; denn er um- faßt ungefähr 2/3 des deutschen Reiches (ca. 350 000 qkm) und zählt über 34000000 Einwohner. 23*

6. Das Deutsche Reich - S. 356

1901 - Langensalza : Beyer
356 Hi- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. b) Mit seinen 13 Provinzen hat es Anteil an allen drei Bodenstufen Deutschlands. c) Obwohl es sich mit seiner Hauptmasse im norddeutschen Tieflande ausbreitet, so greift es doch, auch weit hinein in das deutsche Mittelgebirge, ja bis in das deutsche Alpenvorland und umspannt so das Land „vom Fels zum Meer". d) Es erstreckt sich über die ganze Breitenausdehnung Deutschlands von der „Maas bis an die Memel". e) Preußen hat Anteil an allen Stromsystemen der deutschen Land- schaften und hat auch die Küsten der deutscheu Meere iu seinem Besitze. (Welche Provinzen werden von den einzelnen Stromsystemen berührt? I) Fast alle deutscheu Volksstämme sind in dem preußischen Staate vereinigt. (Welche? Wo haben sich diese angesiedelt?) g) Preußen umfaßt die größten Jndustriebezirke und die ausgedehntesten Ackerbaugebiete des deutschen Reiches. (Welche? Wo?) Ii) Preußen weist unter allen deutschen Staaten auch die meisten (22) Großstädte aus. (Welche sind es? Wo liegen sie? Verteilung? Welchen Umständen verdanken sie ihr Wachstum?) Zusammenfassung: Preußen, die deutsche Vormacht. Iv. Stück: Zeichnung 5er Skizze. Die Zeichnung dürfte wenig Schwierigkeiten bereiten, da die einzelnen Skizzen, die in den Einheiten Nr. 14. 15. 16 entworfen worden sind, nur zusammengesetzt und aneinandergefügt zu werden brauchen. Selbstverständlich muß der Maßstab um etwas verkleinert werden. Verknüpfung: Juwiefern kann Norddeutschland in jeder Beziehung als ein einheitliches Landschaftsgebiet bezeichnet werden? 1. Worin tritt die Einheitlichkeit Norddentfchlands hervor? I. Norddeutschland, eine natürliche Einheit. a) In Norddeutschland ist vorwiegend nur eine Bodenform ausgeprägt, uämlich das Tiefland. b) Eine Bodenformation, nämlich das Schwemmland, baut den Boden Norddeutschlands auf. Ii. Norddeutschland, eine politische Einheit. Ein Staat, nämlich das Königreich Preußen, ninimt den größten Teil des norddeutschen Tieflandes ein und hat sich hier zur deutschen Vormacht entwickelt. Iii. Norddeutschland, eine wirtschaftliche Einheit. Norddeutschland stellt ein weites Ackerbaugebiet dar. in welchem die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle bildet. Das weite Tiefland und der alte Gletscherboden, die vorherrschende Landwirtschaft und der machtvolle Großstaat kennzeichnen Norddeutschland als ein einheitliches Land- schaftsgebiet.

7. Das Deutsche Reich - S. 358

1901 - Langensalza : Beyer
358 Hi. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. Was setzt dies aber voraus? (Unser Vaterland muß mit mancherlei Vor- zügen ausgestattet seiu.) Welche Fragen haben wir demnach zu beantworten? Welche Vorzüge weist unser deutsches Vaterland auf? Welchen Einfluß haben diese Vorzüge auf Land und Volk ausgeübt? Darbietung: I. Stück: Die natürlichen Vorzüge Deutschlands. 1. Unser deutsches Vaterland hat eine bevorzugte Lage. Deutschland bildet einen Teil des Erdteils Europa. Es breitet sich zwischen dem Alpengebirge und der Nord- und Ostsee, zwischen dem fran- zösischen Mittelgebirge und dem russischen Tieslande aus. Im Süden reicht es bis zum 47^ Grad n. Br., während es sich nach Norden hin bis zum 55. Grad n. Br. erstreckt. Seine Breitenausdehnung von Norden nach Süden beträgt demnach 8^/z Grad. Im Westen bildet der 6. Grad ö. L. v. Gr. die Grenze, im Osten dagegen der 23. Grad ö. L. v. Gr. Die Längsausdehnung von Westen nach Osten beträgt also 17 Grade. Durch seine Lage zwischen Alpen und Nord- und Ostsee ist es mitten hinein ge- stellt zwischen alle Staaten Europas und wird von den fünf Großmächten Europas umgeben. sachliche Vertiefung: Inwiefern kann Deutschland das Herz Europas genannt werden? Deutschland liegt in der Mitte Europas. Genau im mathematischen Mittelpunkte liegt unser deutsches Vaterland nicht; denn vom Nordende Deutschlands bis zum Nordende Europas beträgt die Entfernung 15 Breitengrade und vom Südende Deutschlands bis zum Süd- ende Europas 11 Breitengrade. Der Längenunterschied zwischen dem östlich- sten Punkte Deutschlands und dem östlichsten Punkte unseres Erdteiles beträgt 42 Grade, während die beiden westlichsten Punkte beider nur 16 Grade auseinander liegen. Deutschland ist also ans der mathematischen Mitte En- ropas nach Südwesten gerückt. Wenn es nun auch nicht genau im Mittel- punkte Europas liegt, so liegt es aber doch inmitten aller Staaten Europas. Ziehen wir von den äußersten Grenzen Europas Linien, so schneiden sich alle in Deutschland. Welche Vorteile ergeben sich aus dieser Mittellage Deutschlands? Nach allen Seiten hin konnten von dem deutschen Volke die Fäden des Verkehrs gezogen werden; der deutsche Handel konnte sich nach allen Seiten hin lebhaft entfalten, und unser deutsches Volk kounte sich auf dem Weltmarkte eine hervorragende Stellung erringen. Birgt die Mittellage Deutschlands nicht auch Gefahren in sich? Deutschland liegt inmitten aller Großmächte Europas. Es kann leicht auf verschiedenen Seiten angegriffen werden. Und die deutsche Geschichte hat es zur Genüge bewiesen, daß Deutschland dieser Gefahr ausgesetzt ist. Fast alle Nachbarvölker z. B. die Normannen und Dänen, Russen und Polen, Ungarn und Türken, Jtalier und Franzosen sind mit dem deutschen Volke in kriegerische Verwickelungen geraten. Deutschland kann auch sehr leicht

8. Das Deutsche Reich - S. 374

1901 - Langensalza : Beyer
374 Ui. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. Worin hat dies seinen Grund? — Inwiefern üben die landschaftlichen Schönheiten einen günstigen Einfluß aus auf die Siedelungs-, Erwerbs- und Verkehrsverhältnisse? — Welche Pflicht erwächst daraus für die Be- wohuer schöner Gegenden? Zusammenfassung: Die schönen Gegenden Deutschlands und ihre Be- deutuug für die Bewohner. Rückblick. Die natürlichen Vorzüge des deutschen Reiches. 1. Deutschlands Mittellage in Europa und ihre Bedeutung für die Entwickelung des deutscheu Volkes. 2. Deutschlands Naturgreuzeu und deren Bedeutung für Landesschutz und Handelsverkehr. 3. Deutschlands Bodengestalt und deren Bedeutung für den Durch- gangsverkehr. 4. Deutschlands Strom- und Kanalnetz und dessen Bedeutung für den Verkehr. 5. Deutschlands Klima und dessen Bedeutung auf die Erwerbs- und Siedelungsverhältnisse des Landes. 6. Die Bodenfruchtbarkeit und deren Wert für die Landeskultur. 7. Die Bodenschätze und ihr Wert für das deutsche Volk. 8. Die Schönheiten Deutschlands und ihre Bedeutung für die Bewohner. Ii. Stück: Deutschlands Nulturzustanö. Welchen Einfluß haben diese natürlichen Vorzüge auf das Land und seine Bewohner ausgeübt? 1. Die Bodenkultur steht in Deutschland in höchster Blüte. Der Boden unseres Vaterlandes ist allenthalben trefflich angebaut. Mehr als die Hälfte (ca. 60 %) der Bodensläche ist mit Acker-, Garten-, und Weinland bedeckt. Als Ackerland werden besonders die weiten Ebenen des deutschen Tieflandes, die Berg- und Hügellandschaften mit ihren eingelagerten Becken und Mulden, sowie die breiten Gebirgsthäler benutzt. Das wichtigste Erzeugnis des deutschen Ackerbaues ist das Getreide, wovou jährlich uuge- fähr 16 Millionen Tonnen erbaut werden. Unter allen Getreidearten wird der Roggen am meisten angebaut. Der Roggen ist im norddeutschen Tieflande die vorherrschende Getreideart, während in den süddeutschen Stufen- ländern der, Weizen überwiegt. Im mitteldeutschen Berglande sind Roggen und Weizen ziemlich gleichmäßig vertreten. Die besten Getreideländer unseres Vaterlandes sind die Nordseemarschen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg, der Donangau Niederbayerns, das schwäbisch-fränkische und das lothringische Stufenland, die niederrheinische Tieflandsbucht, die Münsterbucht, die Harzvor- lande, die Leipziger Tieslandsbucht, die schlesische Bucht, die Niederungen der Oder, Weichsel, Memel und des Pregels. Außer dem Getreide bilden die

9. Das Deutsche Reich - S. 382

1901 - Langensalza : Beyer
382 in. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. Amerika, Ostindien und den ostasiatischen Inseln bezogen werden. Eisenerze bekommt das Reich aus Schweden, Belgien und Spanien. Amerika, Indien und Ostasien liefern uns die Kolonialwaren, die Mittelmeerländer dagegen Südfrüchte aller Art. Weine beziehen wir aus Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Ungarn. Wolle liefert Amerika und Australien, Flachs Rußland; Baumwolle wird aus der Union und aus Ostindien bezogen, Seide dagegen aus Frankreich, Italien und der Schweiz. Der Gesamtwert der Waren, die Deutschland aus dem Auslande bezieht, beläuft sich ^auf mehr als 4000 Millionen Mark. Unser deutsches Vaterland ist aber auch in der Lage, eine große Menge von Erzeugnissen auszuführen. An land- wirtschaftlichen Erzeugnissen ist die Ausfuhr gering. Dagegen gestattet der blühende Bergbau die Ausfuhr von Steinkohlen und Salz; an Erzeuguisseu der chemischen Industrie köuueu besonders Zucker, Bier und Branntwein aus- geführt werden; groß ist die Ausfuhr von Baumwoll-, Woll- und Seiden- waren, von Holz-, Schnitz-, Spiel-, Flecht-, Papier- und Lederwaren, von Musikinstrumenten, von Nähmaschinen, landwirtschaftlichen Maschinen und Lokomotiven. Alle europäischen Länder und fast alle Staaten der übrigen Erdteile beziehen aus Deutschland die mannigfachsten Erzeugnisse. Der Wert der Waren, die aus Deutschland ausgeführt werden, beziffert sich aus 3500 Millionen Mark. Der Handelsverkehr Deutschlands mit dem Auslande wird durch die europäischen Eisenbahnen und Kanäle, zum Teil auch durch die Flüsse, be- sonders aber durch die deutsche Handelsflotte vermittelt. Die deutsche Handels- flotte zählt ungefähr 3700 Schiffe, und zwar 2500 Segelschiffe und 1200 Dampfer. Unter den europäischen Handelsflotten nimmt die deutsche Handels- flotte hinsichtlich ihres Ranmgehaltes die dritte Stelle ein, hinsichtlich ihrer Transportfähigkeit aber die zweite. Die Zahl der beladenen Schiffe, die jährlich in unseren deutschen Hafenstädten einlaufen, beziffert sich auf uu- gefähr 66 000, während die Zahl der auslaufenden Schiffe mit Ladung gegen 56 000 beträgt. Zur sachlichen Vertiefung: Worin sind die wirtschaftlichen Gegensätze begründet? Wodurch sind die wirtschaftlichen Gegensätze ausgeglichen worden? Wodurch wurde die Entwickelung des Binnenhandels befördert? Wie kommt es, daß Deutschland ein so dichtes Eisenbahnnetz aufweist? Wie kommt es, daß das deutsche Eisenbahnnetz so viele bedeutende Knotenpunkte aufweist? Warum ist das Eisenbahnnetz in landwirtschaftlichen Gegenden nicht so dicht als in Jndustriegegenden? Wie kommt es, daß Deutschland einen so leb- haften Außenhandel treibt? Warum muß Deutschland so viele Waren aus dem Auslande beziehen? Wie kommt es, daß die Einfuhr die Ausfuhr über- wiegt? Wie kommt es. daß Deutschland so wenig landwirtschaftliche Erzeng- nisse ausführt? Welche Flüsse und Kanäle sind für den Außenhandel von Bedeutung? Welche Hafenplätze sind für den europäischen Handel, welche für den Weltverkehr von Wichtigkeit? Wie kommt es wohl, daß die Handels- flotte mehr Segelschiffe als Dampfer zählt? Wie ist es zu erklären, daß in den deutschen Häfen mehr beladene Schiffe ein- als auslaufen? Welchen Einfluß hat der rege Handel aus die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutsch- land ausgeübt?

10. Das Deutsche Reich - S. 383

1901 - Langensalza : Beyer
J8. Das Deutsche Reich. 383 - Zusammenfassung: Der deutsche Handel und sein Einfluß auf das wirtschaftliche Leben. 4. Das deutsche Reich ist dicht besiedelt. Nach der Volkszählung vom Jahre 1900 zählt das deutsche Reich über 56 Millionen Einwohner (56 345 914), die Bevölkerungsdichte beträgt demnach 104 Einwohner auf 1 qkm. Hinsichtlich der Volkszahl wird unser Vaterland in Europa nur noch von Rußland übertroffen; hinsichtlich der Volksdichte aber steht es an 5. Stelle; denn Belgien, Niederlande, Großbritannien und Italien haben noch eine größere Bevölkerungsdichte aufzuweisen. Die Volksdichte ist nicht überall gleich stark. Es giebt dicht bevölkerte und dünn bevölkerte Gegenden. Zu den dicht bevölkerten Gegen- den gehören die Mittelgebirgslandschaften, die oberrheinische Tiefebene, die Vorländer des Mittelgebirges, fowie die Tieflandsbuchten innerhalb der Mittelgebirge, während die oberdeutsche Hochfläche mit der Oberpfalz, die Hochflächen des Juras und das norddeutsche Tiefland zu den dünn bevöl- kerten Strichen gezählt werden müssen. Unter den deutschen Staaten weist das Königreich Sachsen die größte Bevölkerungsdichte auf (270 auf 1 qkm), während das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz der am dünnsten bevöl- kerte deutsche Staat ist. (35 Einwohner auf 1 qkm.) Ihrer Abstammung nach ist die überwiegeude Mehrzahl der Bewohner Deutsche; nur der ge- samten Bevölkerung wird von Angehörigen anderer Völker gebildet. Ostlich der Oder wohnen Slaven, deren Gesamtzahl sich auf ca. 4y.2 Millionen beläuft. Am stärksten sind die Polen vertreten, und zwar in der Provinz Posen, wo sie über die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Neben den Polen gehören noch die Kaffuben. Wenden und Litauer dem slavischen Stamme an. Im Norden des Reichs, namentlich im Herzogtum Schleswig, wohnen Dänen, während im Westen, besonders in Lothringen noch 1/4s Million Franzosen wohnen. Das deutsche Volk gliedert sich in zwei große Stämme, in Nieder- und Oberdeutsche, die sich besonders durch ihre Mundart unter- scheiden. Die Grenze zwischen Nieder- und Oberdeutschen zieht sich von Krefeld über Elberfeld, Barmen, Kassel, Münden, Göttingen, Aschersleben, Wittenberg, Lübben, Fürstenberg nach Birnbaum an der Warthe. Der Stamm der Oberdeutschen gliedert sich wieder in Süddeutsche und Mittel- deutsche. Zu den Süddeutschen gehören die Bayern, Franken, Schwaben und Alemannen, während die Mitteldeutschen sich in Obersachsen, Thüringer und Hessen gliedern. Die Niederdeutschen zerfallen in Westfalen, Nieder- sachsen und Friesen. Der Religion nach sind fast 2/s der Bewohner protestan- tisch, über y3 römisch-katholisch. Die Zahl der Juden beträgt etwas über 1/2 Million. Zur sachlichen Vertiefung: Woraus erklärt sich die große Volksdichte Deutschlands? Wie kommt es, daß die Mittelgebirge mit ihrer Umgebung dichter besiedelt sind als die Tief- und Hochebenen? Worin sind die großen Unterschiede in der Volksdichte einzelner deutscher Staaten begründet? Welche Vorteile erwachsen dem Reiche aus der hohen Volkszahl? Wie kommt es. daß die Nichtdeutschen sich vorwiegend in den Grenzgebieten finden? Wie
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